Rotwein – was macht den Wein rot?

Rote Trauben ergeben einen roten Wein – oder doch nicht? Was gibt dem Wein seine Farbe?

Ist doch gar nicht schwer! Die roten Trauben machen die Farbe des Rotweins aus. Doch so denken nicht nur viele Weinunkundige, denn die Vermutung ist durchaus naheliegend.

Tatsächlich wird Rotwein nicht aus roten Trauben sondern aus dunklen, bläulichen gemacht. Rote Trauben finden sich als Tafelobst im Handel oder zur speziellen Weinherstellung wie beispielsweise beim Gewürztraminer. Je nach Farbe der Weintrauben wir eine bestimmte Weissweinsorte gekeltert.

Für den Rotwein werden also blaue Trauben benötigt. Die für den Rotwein notwendigen Rebsorten besitzen mit ein paar Ausnahmen, fast alle eine dunkelblaue Färbung.

Die Weinherstellung des Rotweins?

Ein weiterer Unterschied von Weisswein und Rotwein, der für die Farbe verantwortlich ist, ist die Vinifizierung. Dabei handelt es sich um die Weinherstellung. Während beim Weisswein die Trauben lediglich gepresst und der dadurch gewonnene Most zu Wein vergoren wird, ist der Weinbereitungsprozess beim Rotwein etwas länger.

Würden die blauen Trauben nur ausgepresst, dann wäre der Rebensaft nicht rot, da die meisten Traubensorten, auch die dunklen Weintrauben, farblos sind. Die Farbstoffe stecken vor allen in den Schalen. Um also die rote Farbe zu erhalten, werden die Trauben zerquetscht um aus dem Traubensaft, dem Fruchtfleisch und den Schalen eine Maische zu erhalten, aus der die Farbstoffe während des Vergärungsprozesses aus den Traubenschalen gelöst werden. Das macht den Rotwein rot. Im Anschluss erfolgt erst das Abpressen, weshalb beim Rotwein von einer Maischegärung gesprochen wird.

Weisswein aus blauen Trauben?

Tatsächlich lässt sich aus blauen Trauben auch Weisswein herstellen. Ein Beispiel ist der Champagner, für den drei Rebsorten zugelassen sind, aber nur eine weisse Trauben hat.

… und der Rosé oder ein Rotling?

Beim Rosé wird auf die gewünschte Farbtiefe geachtet. Dann werden die Schalen entfernt. Eine rosafarbene Weinfarbe wird kann allerdings auch aus einer Mischung zwischen Rot- und Weisswein erreicht werden. Dann handelt es sich allerdings nicht um einen Rosé sondern um einen Rotling. Ein Beispiel ist der Rotgold in Baden.