Was sind PIWIs?
Steht PIWI für einen chemiefreien Weinbau? Was ist das wichtigste an den neuen Rebsorten?
So wie der Wein seine Zeit der Reife braucht, ist es auch Zeit mit der Rebenzüchtung. Als Glück für die Winzer erweist sich, dass sich die Weinrebe sehr wandlungsfreudig zeigt, so dass sie selbst häufig Mutationen hervorbringt, was naheliegt, dass sie sich gut für die Züchtung eignet.
Wer Reben züchten will, braucht auch Geduld und vielleicht einen guten Grund, denn dazu gehören Jahre im Versuchsanbau bis eine neue Züchtung entwickelt und letztendlich zugelassen ist.
Was sind PIWIs?
Bei PIWI-Reben handelt es sich um Kreuzungen zwischen europäischen und pilzresistenten Weinreben aus Amerika und einer evtl. Beteiligung asiatischer Reben. Die Qualität der europäischen Reben sollte mit der pilzresistenten Eigenschaft amerikanischer Reben gegen Pilzerkrankungen, vor allem den echten und unechten Mehltau vereinet werden.
Gefürchtete Pilzerkrankungen
Mehltau und Grauschimmel (Botrytis) sind gefürchtete Pilzerkrankungen, die weltweit bei allen traditionellen Rebsorten vorkommen können und die Traubenernte und damit die Arbeit eines ganzen Jahres zerstören können.
Davon ist der konventionelle wie auch der Bio-Weinbau betroffen. Im herkömmlichen Anbau werden die Reben aus diesem Grund bis zu zehn Mal mit Fungiziden behandelt, wodurch die Umwelt immens belastet wird.
Mit PIWI-Sorten kann dies drastisch reduziert werden. Da viele PIWI-Rebsorten zudem frostbeständig sind, verbreiten sie sich nicht nur im Biologischen Weinanbau sondern auch zunehmend im konventionellen Anbau.
PIWI-Rebsorten schon probiert?
Die pilzresistenten Neuzüchtungen zeichnen sich durch angenehme fruchtige und ausgewogene Weine aus, die sich durch die sehr gut verwertete Sonneneinstrahlung auch für Dessert-Weine eignen. Gleichzeitig sind die Säurewerte niedriger, was dem Geschmack vieler Konsumenten entgegenkommt.
Mit Bolero, Bronner, Cabernet Cortis, Donauveltliner, Jutrzenka, Merzling oder Pinot Nova werden nur einige der neu gezüchteten pilzwiderstandsfähigen Rebsorten genannt, die auch geschmacklich viel Beachtung finden.
