Was ist ein Amphorenwein?

Können Trauben in Tongefässen vergoren werden? Was ist so besonders an der alten Tradition? Wann ist ein Wein ein Amphorenwein?

Werden Weintrauben in Tongefässen vergoren, dann spricht man von Amphorenweinen. In Amphoren kann bereits gekelterter Traubensaft zum Vergären oder als Maische gelagert werden.

Die aus Ton gefertigten Amphoren werden bis zur Öffnung in den Erdboden eingegraben. Dadurch erhalten die Gefässe und somit ihr Inhalt eine natürliche Kühlung. Zudem würden die Gefässe aufgrund des grossen Flüssigkeitsgewichts sicherlich platzen. Als äussere Stütze dient der Boden. Diese Art der Lagerung verleiht dem Wein einen herb-würzigen Geschmack, für den der Amphorenwein bekannt ist.

Natürliche Weinklärung

Da diese alte Tradition von Winzern heute wieder aufgegriffen wird, werden die nachfolgenden Verarbeitungsschritte nach der Gärung auch entsprechend natürlich gehalten. Dazu gehört u. a., dass sich in der Amphore während der Lagerzeit die Schalen, Beeren wie auch die abgestorbenen Hefezellen und Trübstoffe am Boden absetzen. Auf diese Weise kann der klare Saft oben abgeschöpft, bzw. abgepumpt werden.

Es handelt sich um eine natürliche und ursprüngliche Weinklärung, ohne der heute üblichen Schönung und Filtration. Dadurch kann der Wein durchaus eine leichte Trübung besitzen, die allerdings den Geschmack des Weines nicht beeinflusst und von Interessenten von naturbelassenen Weinen akzeptiert werden sollte.

Naturweine und Amphorenweine

Amphorenweine zählen aufgrund ihrer Herstellung zur Philosophie der Naturweine, bei denen es in der Kellerei ebenso wie im Weinberg um eine schonende und naturbelassenen Umgang mit den Trauben geht.