Was ist Champagner?

Bei grossen Anlässen hat er seinen Auftritt, von Familienfesten hin bis zur Schiffstaufe. Aber warum gerade Champagner? Warum gerade knallt dieser Korken öfter als der anderer Weine?

Woher hat der Champagner seinen Namen?

Seinen Namen hat er wie viele andere Weine von seinem Weinanbaugebiet der Champagne in Frankreich. Es ist das nördlichste Weinbaugebiet in Frankreich und sehr kühl. Mit ca. zehn Grad Celsius ist es die unterste Grenze der Temperatur, an der sich der Anbau von Wein überhaupt lohnt. Dafür ist der aus einer Kreidegesteinsschicht bestehende Boden ideal.

In der Champagne gibt es vier grosse Anbaugebiete. Sie sind in mehr als 300 kleine Anbaugebiete unterteilt, die wiederum in 250.000 winzige Parzellen aufgeteilt sind.

Champagner – alles geregelt?

Das einst auf 34.000 Hektar begrenzte Champagner-Anbaugebiet wurde erst im Jahr 2008 um weitere 40 Gemeinden erhöht. Ausschlaggebend für den geschützten Markennamen Champagner ist die besondere Bodenqualität, die für diesen einzigartigen Wein notwendig ist.

Die unterschiedlichen Lagen im Weinanbaugebiet sind noch einmal in die Qualitätsstufen “grands crus”, die beste, in “premiers crus” und schliesslich in “crus periferique” unterteilt.

Andere Regeln neben dem geschützten Namen ist eine Regelung der Traubensorten. So dürfen nur die weissen Chardonnay-Trauben. die blauen Trauben Pinot Noir und Pinot Meunier verwendet werden.

Champagner – wenn aus Most Wein wird

Für die Champagnerherstellung werden nur einwandfreie reife Trauben gelesen. Um sie nicht zu verletzen, werden die Beeren von Hand gepflückt statt mit Maschinen.

Bei der Herstellung des Mostes müssen alle Herstellungsbeschränkungen eingehalten werden um einen guten Champagner herzustellen. Auch hier finden sich Vorschriften. So wird jährlich festgelegt, wie viele Weintrauben pro Hektar geerntet werden, wieviel Most hergestellt wird und welche Menge in die Weinpresse kommt.

Beim Champagner gibt es drei Pressungen, wobei die erste Pressung die edelste ist. Der Most des Champagners wird über Nacht in einen Tank gegeben und am folgenden Tag in Holzfässer oder Tanks zur Gärung umgefüllt, wozu auch eine spezielle Hefe zugesetzt wird.

Endlich Champagner

Ab Mitte Oktober beginnt die Weinlese. Im Frühjahr ist aus dem Most, nach der ersten Gärung Wein geworden. Damit der Wein zu Champagner wird, muss er noch ein zweites Mal gären. Hierfür werden verschiedene Weine der unterschiedlichsten Jahrgänge gemischt, bis die geeignete Zusammenstellung gefunden wird.

Die richtige Zusammenstellung, ist das Geheimnis der Champagnerhäuser.

Die zweite Gärung

Die Weinmischung, auch Cuvée genannt, wird für die zweite Gärung zusammen mit einem kleinen Anteil “Liqueur de tirage” in Flaschen gefüllt. Dann noch etwas Zucker und Hefe zugegeben, mit einen Kronkorken schliessen und los geht es.

Im Anschluss müssen die Weinflaschen mindestens 15 Monate lagern.

Champagner – Schütteln und fertig?

Die Rückstände der verwendeten Hefe werden nun noch entfernt. Auch hierfür gibt es eine Regel. Der Verantwortliche für das Schütteln ist der „Remeur“. Früher hat er tausende Flaschen geschüttelt. Heute werden nur noch teure Champagner auf diese Weise gerüttelt, alle anderen computergesteuert geschüttelt.

Zuletzt werden die Flaschenhälse in eine Gefrierflüssigkeit gehalten, die den Heferest gefrieren lässt. Indem der Kronkorken abgeschlagen wird, wird der Hefeprropfen
herausgeschleudert, was als degorgieren bezeichnet wird.

Was dabei herausläuft wird wieder aufgefüllt.